Das Hotel Adlon gilt als eines der bekanntesten und luxuriösesten Hotels innerhalb Deutschlands und befindet sich in Berlin-Mitte, unweit des Denkmals für die ermordeten Juden Europas und des Brandenburger Tors in Berlin.
In der Zeit um 1900 erlebte das gesellschaftliche Leben einen festlichen Aufschwung und die europäische Oberschicht zelebrierte auf Bällen, Diners und anderen Festivitäten ihre Stellung. Als Vorbild dienten hierfür die amerikanischen Hotels, denen es an Luxus nicht mangelte. In den amerikanischen Hotels wurden sowohl luxuriöse Bälle abgehalten, also auch Schlafmöglichkeiten angeboten, was für die deutsche Gesellschaft bis dato unmöglich erschien. Die neue Art des Hotellebens breitete sich immer mehr auf Europa aus, so wurden in Großstädten wie Paris und London luxuriöse Hotels wie das Ritz oder Astoria gebaut. Auch die deutsche Gesellschaft wollte mit den anderen europäischen Metropolen gleichziehen und so unterstütze Kaiser Wilhelm II. das Projekt und half bei der Baugrundbeschaffung. 1905 wurden schließlich zwei Grundstücke am Boulevard Unter den Linden von dem Hotelier Lorenz Adlon gekauft. Führende Architekten wie Carl Gause oder Robert Leibnitz unterstützen das Bauvorhaben und so wurde das Luxushotel bereits 2 Jahre nach Baubeginn fertiggestellt.
Klassische Architektur und moderne Technik
Äußerlich weist das Gebäude klare, klassizistische Linien mit vereinzelten Jugendstilelementen auf. Hinter der klassischen Fassade verblüffte es schon damals durch seine einzigartige technische Ausstattung. Fließend warmes Wasser und Elektrizität gehörten zur Standardausstattung der Gästezimmer. Das ursprüngliche Gebäude beherbergte ein Café, ein Restaurant, eine Lounge, eine Lobby, eine Bibliothek, ein Damenzimmer, einen Musiksalon und einen Wintergarten sowie zusätzlich große Konferenzräume und einen Ballsaal, welcher im Stil von Louis XVI. gehalten wurde. Der Innenbereich war geprägt von Säulen, Statuen und anderen Antiquitäten. Die Wand- und Deckgestaltung bestand aus klassizistischen Kassettendecken, Elementen der italienischen Renaissance und als Kontrast hierzu aus roten Ledertapeten.
Seit seiner Eröffnung war das Hotel Adlon eine der luxuriösesten Adressen Deutschlands und sogar Familien des Hochadels zog es in die Suiten des Hotels. Zu den berühmtesten Gästen zählten der Zar von Russland, der Maharadscha, Henry Ford und Gustav Stresemann.
Nach dem Ersten Weltkrieg änderte sich das Klientel des Hotels und es beherbergte vor allem reiche US-Amerikaner. Eine besondere Blüte erlebte das Adlon in den zwanziger Jahren – den sogenannten „Goldenen Zwanziger“ Jahren. Berühmtheiten wie Charlie Chaplin und Marlene Dietrich waren zu jener Zeit hier zu Gast.
Geglückter Wiederaufbau nach Jahren des Verfalls
Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Bau durch den Adlon-Bunker erweitert, welcher den Gästen den Luxus des Hotels bot und seinem Personal auch Schutz. Zuletzt wurde das Adlon auch als Lazarett genützt. Ein Brand zerstörte große Teile des Hotels am Ende des Kriegs. Nach verschiedenen Nutzungen in der DDR-Zeit wurden die erhaltenen Gebäudekomplexe 1984 sogar gesprengt. Erst 1997 eröffnete das Adlon an gleicher Stelle nach 2 Jahren Bauzeit. Die Architekten Carl Gause und Robert Leibnitz errichteten das Hotel originalgetreu nach den alten Bauplänen aus dem beginnenden 20. Jahrhundert. Auch heute zählt das Adlon zu einem der luxuriösesten Hotels in Deutschland und beherbergt berühmte Persönlichen, angefangen von Schauspielern bis hin zu Politikern.