Berliner Philarmonie am Potsdamer Platz

Ein Meisterwerk der Baukunst – die Berliner Philharmonie

Bildquelle: Von A.Savin (Wikimedia Commons · WikiPhotoSpace) – Eigenes Werk, FAL.

Die Berliner Philharmonie ist die Heimstätte der Berliner Philharmoniker und gilt als einer der wichtigsten Konzertsäle in ganz Berlin. Sie befindet sich am Kemperplatz in Tiergarten und wurde von 1960 bis 1963 von Hans Scharoun erbaut. Sie ist Bestandteil des bedeutenden Kulturforums Berlin am Potsdamer Platz. Die Berliner Philharmonie befindet sich in direkter Nachbarschaft zur Neuen Nationalgalerie und zum Potsdamer Platz.

Rein äußerlich weist die Berliner Philharmonie eine zirkusartige Bauform auf. Das Konzertpodium befindet sich direkt in der Mitte, und der Innenbereich weist eine goldgelbe Verkleidung auf, was ihr auch den Spitznamen „Konzertschachtel“ einbrachte. In den Jahren von 1984 bis 1987 wurde die Philharmonie durch ein weiteres Gebäude ergänzt, den Kammermusiksaal, welcher nach den Plänen von Edgar Wisniewski erbaut wurde. Beide Gebäude sind miteinander verbunden.

Die goldene „Konzertschachtel“ Berlins

Zu den äußerlichen Besonderheiten des Baus zählen die berühmten Anleihen bei nautischen Gestaltungselementen in Form von Bullaugen, die Aufteilung der Architektur in eine horizontale Basis und den daraus hervorragenden goldenen Klangkörper. An der Nord- und Westseite des Gebäudes erblickt man eine terrassenartige Galerie, in welcher sich die Zuseher in den Pausen aufhalten können. Über diese Galerie ist auch der Garten erreichbar.

Aus Kostengründen war die Fassade der Philharmonie nicht von Anfang an golden, sondern sie wurde lediglich mit der Farbe Ocker versehen. Die Farbe stand für den Verweis auf Schlösser und Herrenhäuser und galt als besonders edel. Erst in den Jahren von 1979 bis 1981 wurde die heutige goldene Fassade angebracht.

Der Konzertsaal der Philharmonie bietet 2250 Sitzplätze. Der Aufbau des Saals ist zeltartig und asymmetrisch und basiert auf dem Prinzip dreier, ineinander versetzter Fünfecke. Diese Besonderheit fungiert heute als Logo der Berliner Philharmoniker.

Perfekte Akustik an allen Orten

Durch die unregelmäßig ansteigenden Logenterassen und die rundum Besetzung der Fläche haben alle Sitzplätze eine gute Sicht auf die in der Mitte platzierten Bühne. Damit wurde versucht, die Trennung von Künstler und Publikum aufzuheben, sodass der Künstler innerhalb seiner Zuschauer ist. Sehr viele Künstler schätzen den direkten Zuhörerkontakt und fühlen sich wohl inmitten der Zuschauer. Der Aufbau des Konzertsaales mit seiner terrassenähnlichen Struktur und der Bühnenposition diente vielen Neubauten als Vorbild, z. B. das Sydney Opera House oder die Suntory Hall in Tokio. Das Foyer befindet sich rechts des Konzertsaals und wird von terrassenartigen Zuschauerrängen dominiert.

Für die besondere Akustik der Philharmonie wurde auf die Erfahrung von Lothar Cremer von der Technischen Universität Berlin zurückgegriffen. Die herabsickende Saaldecke macht es möglich, dass alle Zuschauer, auch in den oberen Rängen, keinen Ton leiser oder lauter wahrnehmen. Für einen guten Klang für die Zuschauer, aber auch für die Orchestermitglieder mussten zusätzlich reflektierende und schallabsorbierende Elemente eingebaut werden. Diese sogenannten Wolken, Pyramiden und Prismen werfen den Schall zurück oder nehmen ihn auf und machen jedes Konzert zu einem unvergleichlichen Erlebnis.

Unter der Leitung des Dirigenten Sir Simon Rattle gelangte die Berliner Philharmonie in den vergangenen Jahren zu weltweitem Ruhm. Konzerte werden mittlerweile per Live-Stream für ein breiteres Publikum nach draußen übertragen. Sein Nachfolger wird ab 2018 der Dirigent der bayrischen Staatsoper, Kirill Petrenko.