Martin Gropius Bau in Berlin zeigt wechselnde Ausstellungen

Ein Stück Italien in Berlin: Martin-Gropius-Bau

Von Manfred Brückels – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0.

Beim Martin-Gropius-Bau handelt es sich um ein Ausstellungshaus im Berliner Ortsteil Kreuzberg, welches temporäre Ausstellungen präsentiert. Im Jahre 1990 befand sich das Gebäude direkt an der Berliner Mauer auf der West-Berliner Seite. Das Museum, welches vormals ein Kunstgewerbemuseum war, wurde nach seinem Architekten Martin-Gropius benannt.

Die Errichtung des Baus begann im Jahre 1877 durch die Architekten Martin Gropius und Heino Schmieden, welche sich am Stil der italienischen Renaissance orientierten. Mit zahlreichen Krankenhaus- und Villenbauten erlangten die beiden einen hohen Popularitätsgrad und galten als erfolgreiche Privatarchitekten. Den zentralen Mittelpunkt der fast quadratischen Vierflügelanlage bildet ein großer glasüberdachter Lichthof. Mosaike und Wappen deutscher Länder zieren die Zwischenräume der Fenster im Attikageschoss.

Zwischen Anhalter Bahnhof und Potsdamer Platz

Es handelt sich um einen dreistöckigen Bau, dessen vorkragendes Dach und Sandsteinfassungen der Fenster an die italienische Renaissance erinnern. Der Aufrisst zeigt zwei gleich gestaltete Hauptgeschosse, ein granitenes Sockelgeschoss und ein durch einen Fries angesetztes Obergeschoss. Den Abschluss des Baus bildet das vorkragende Dachgesims. Der Haupteingang des Martin-Gropius-Baus befindet sich auf der Nordseite, welche als repräsentative Eingangsfront dient. Bei einer Rekonstruktion in den Jahren 1979 von 1981 wurde der Eingang auf die Südseite verlegt. Durch den Eingang gelangt man in den lichtdurchfluteten Innenhof.

Das ehemalige Kunstgewerbemuseum diente nach dem Ersten Weltkriegt als Museum für Werke der Vor- und Frühgeschichte sowie für Werke der Ostasiatischen Kunst. Im Laufe des Zweiten Weltkrieges wurden große Teile des Baus zerstört, sodass ein Abriss geplant war, welchen Walter Gropius stoppte. Er setzte sich dafür ein, dass das Gebäude im Jahre 1966 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Im Jahre 1978 begann der Wiederaufbau. Im Jahre 1981 wurde der Bau mit einer Schinkel-Ausstellung neu eingeweiht.

In den Jahren von 1998 bis 2000 fanden weitere bauliche Maßnahmen statt, so wurde im Gebäude eine Klimaanlage eingebaut. Die Planung unterlag hierbei der Architektengemeinschaft Hilmer & Sattler und Albrecht sowie Volkshausen und Lubkoll. Die Wiedereröffnung erfolgte bereits im Jahr 1999 mit einer Ausstellung zur 50-jährigen Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Auch architekturhistorische Führungen durch das Haus zählten ab diesem Zeitpunkt zum Kulturangebot.