Disconto-Gesellschaft, Unter den Linden 13

Titelbild: Ehemaliger Bauteil II des Komplexes der Disconto-Gesellschaft, Unter den Linden 13, in Berlin-Mitte von Jörg Zägel – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0.

Unter der Adresse Unter den Linden 13 – 15 in Berlin Mitte findet man das ehemaligen Bauteil II des Gebäudekomplexes der Disconto-Gesellschaft. Zwischen 1889 und 1891 wurde es von den Architekten Hermann Ende und Werner Böckmann errichtet.

In den 1920er Jahren wurde am östlichen Ende an der Ecke Charlottenstraße ein deutlich größerer Erweiterungsbau durch die Architektengemeinschaft Bielenberg & Moser errichtet. Heute residiert die Deutsche Bank in dem denkmalgeschützten Gebäude im Berliner Bankviertel.

Architektur

Der Erweiterungsbau verfügt über vier Hauptgeschosse und drei weitere, auf das Hauptgebäude aufgesetzte Attikageschosse. Diese werde mit einem mächtigen Brüstungsgeländer und einem Gesims optisch an der Fassade von den Hauptgeschossen getrennt. Die Fassade ist ansonst schlicht und sachlich gehalten, obwohl sich auch hier erkennen lässt, dass der Bau von der Tradition der prunkvollen Bankpaläste beeinflusst war. Dennoch verzichtete man auf Beiwerk wie Ornamente oder Skulpturen und spielte lediglich mit schlichten Gliederungselementen, was ganz dem damaligen Zeitgeist entsprochen hat.

In der Charlottenstraße befindet sich das mittlere Hauptgebäude, vor dem die eingeschossige Kassenhalle gesetzt wurde. Das Eingangsportal ist zurückhaltend gestaltet worden. Rechts und links des Mittelflügels befinden sich die sechsstöckigen Seitenflügel, der linke davon mündet in das ältere Disconto-Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Dieser ältere Gebäudeflügel besitzt eine Fassade aus rotem Sandstein. Im ersten und zweiten Stock wurden schmuckvolle Balkons angebracht. Im Mittelteil des Gebäudes erstrecken sich Säulen über das zweite und dritte Geschoss. Weitere Gesimse strukturieren das Gebäude.

Nachdem der Gebäudekomplex in dem 1990ern wieder in den Besitz der Deutschen Bank überging, begannen umfassende Modernisierungsarbeiten. Dabei wurden zwei Attikageschosse vom Mittelflügel abgetragen und der Innenhof mit Glas überdacht. Von der Kassenhalle erstreckt sich nun eine Glasfassade über das komplette Mittelgebäude bis zum Dach, welche das alte Gemäuer schmückt.

Geschichte und aktuelle Nutzung

Erbaut wurden die Gebäude für die Nutzung durch die Disconto-Gesellschaft, die 1929 mit der Deutschen Bank fusionierte. Zwischen 1933 und 1945 residierte hier jedoch das Reichsarbeitsministerium.

Viele der Gebäude im Berliner Bankenviertel wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört, der Gebäudekomplex unter der Adresse Unter den Linden 13 bis 15 blieb jedoch gut erhalten. Nach der Wende ging das Gebäude in den Besitz der Deutschen Bank über. Sie modernisierte den denkmalgeschützten Komplex umfangreich.

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