Die ehemalige Luisenstädtische Bank ist eines der letzten Gebäude aus der Vorkriegszeit in der Köpenicker Straße. Der Bau im Stil der Neorenaissance trägt die Hausnummer 95. Es wurde zwischen 1898 und 1899 von dem Architekten Gustav Knoblauch errichtet. Heute stehen die Räume des denkmalgeschützten Gebäudes leer.
Architektur
Die Hauptmerkmale des Eckgebäudes sind der halbrunde Erker, der sich zwischen dem ersten und dem vierten Geschoss erstreckt. Der Erker schließt mit einer kuppelförmigen Haube ab. Im Dachgeschoss wurde mittig ein treppenartiger Giebel mit Spitze angebracht. Ornamente verzieren den über dem Gebäude thronenden Giebel. Die unteren beiden Geschosse sind für Geschäftsräume vorgesehen, in den vier Stockwerken darüber befinden sich Wohnungen. Die beiden Nutzungsarten werden auf der Fassade optisch durch ein Gesims getrennt.
Hier wurde ein Relief angebracht, das auf den ehemaligen Besitzer des Gebäudes, die „Luisenstädtischen Bank“, verweist. Die Fenster im Erdgeschoss sowie die Eingangstür schließen oben mit einem Rundbogen ab. Über der linken Fensterachse wurde im vierten Stock eine Loggia eingelassen. Das gemauerte Balkongeländer wird von Ornamenten und Gesimsen geziert. Die Fassade sollte nach den Plänen von Gustav Knoblauch ursprünglich mit Sandstein geschmückt werden, aufgrund der hohen Kosten sah der Architekt jedoch davon ab und verputzte die Außenwand lediglich.
Geschichte und aktuelle Nutzung
Nachdem das Gebäude in den 1890ern fertig gestellt war, zog das Geldinstitut „Luisenstädtische Bank“ ein. Vor dem Haus steht ein Denkmal, das dem Mitbegründer der Bank Hermann Schulze-Delitzsch (1808 – 1883) gesetzt wurde. Ab dem Jahr 1928 nutzte die Köpenicker Bank das Gebäude. In der Zeit der DDR war die VEB Elektrotechnik dort untergebracht.
Nach der Wende zog die Köpenicker Bank wieder in die Räume ein, bis sie 1998 auszog. Seither werden die Räume nicht mehr genutzt. Mit dem Wiedereinzug der Köpenicker Bank wurde das Gebäude komplett rekonstruiert. Das Haus wurde unter Denkmalschutz gestellt.